I promise to be a perfect child of Satan

Du bist eine tolle Freundin, auch wenn ich es nicht bin, immer hältst du zu mir. Es ist wirklich nicht leicht mit mir, das hast du vorhin selbst gesagt. Immer wenn du merkst dass es mir scheiße geht und ich es dich spüren lasse indem ich dir nur noch vor Pessimismus und Arroganz triefenden Antworten an den Kopf werfe, schluckst du deinen Frust runter, weil du dir ins Gedächtnis rufst, dass ich dich mag und das alles nur sage weil ich traurig bin. Du hältst dich wie ein Depp an diese drei nichtssagenden Worte. Ich mag dich. So wie es nur ein wahrer Freund tut. Wenn du wüsstest, wie glücklich mich das macht, dass du weißt wie gern ich dich hab. Du bist ja irgendwie schon mein ein und alles gewesen. 

Du versuchst mir zu helfen, endlich zu vertrauen. Aber das wird nicht klappen, du kannst die süßesten Worte sagen und doch werde ich immer daran festhalten, dass ich ein schlechter Mensch, oder eher gesagt Freund bin. 

Manchmal würde ich dir gerne alles erzählen, dass ich mich während des Unterrichts auf die Toilette verdrücke um mich zu schneiden, ich ein bisschen vom Tod besessen bin, die letzten beiden Tage kaum gegessen habe, ich dich über alles liebe und brauche, dann wieder hasse, du mir weh tust, meine Familie einem Scherbenmeer gleicht, ich meinen Hass so sehr auf manche Menschen projiziere dass ich sie töten will.. aber andererseits interessiert dich das nicht oder? Du wirst denken, dass ich das alles nur erfinde weil ich Aufmerksamkeit brauche. Oder ich dumm bin. Wovor habe ich eigentlich solche Angst? 

Ich sollte langsam mal zum Psychologen gehen, schätze ich. Auch wenn ich es nicht einsehe, ich mich normal fühle, ich will so nicht mehr weitermachen. Wenn ich an den letzten Sommer denke, habe ich das Gefühl eine fremde Person zu beobachten, die haargenau so aussieht wie ich. Die Person macht dumme Sachen, die ich nicht machen würde. Sie ist so dumm und naiv, dass es mir schon richtig weh tut. Da ist sie auch schon wieder, die Aggression. Sie kommt immer dann, wenn ich an diese Situationen und an die daran noch beteiligten Menschen denke. Jedes Mal, wenn ich daran denke ist sie stärker als vorher. Wieso schwächst du nicht ab? Wieso wirst du sogar immer größer? 

Der Hass gegen mich selbst. Kann man sich selbst hassen ohne sich großartig zu verletzen? Ich sehe mich als minderwertige Ware an, ich bin nicht halb so wertvoll wie andere Menschen es sind. Immer muss mich mich selbst nieder machen. Ich hasse mich, wie ich mich kleide, meine krächzende Stimme, meine splissigen Haare, mein fettes Gewicht, meine unreine Haut und meine mini Augen, alles. Aber andererseits liebe ich mich, liebe es wie seltsam ich mich anziehe, liebe meine sanfte Stimme, meine weichen Haare, mein leichtes Gewicht, meine zarte Haut, meine Knopfaugen. Bisschen verstörend wenn diese zwei Gefühlsregungen parallel zueinander existieren. Hasse ich mich, oder liebe ich mich? Scheint wohl eher irgendetwas komisches in Richtung Hassliebe zu sein. Denkt nichts komisches über mich, bitte, weil ich mich selbst so.. positiv dargestellt habe. Ich wollte euch nur zeigen, wie ich mich fühle, ich bin nur zu 50% Selbstverliebt, die andere Hälfte verabscheut mich.

Hoffe, ich habe euch nicht allzu verwirrt mit meinem Geschwafel. Wenn doch, dann wisst ihr wie ich mich immer fühle.